27.06.23 by ktfwyland2023

68'000 Stunden geleistet von rund 3280 Helferinnen und Helfern: Das KTF Wyland 2023, der zweitgrösste Breitensportanlass der Schweiz, könnte ohne die vielen Ehrenamtlichen nicht durchgeführt werden.

Eingeteilt sind sie in verschiedene Ressorts, hauptsächlich in der Gastro, der Unterhaltung und der TUK (Turnkommission). Und nicht selten übernehmen Profis die Verantwortung für die Bereiche im Organisationskomittee. Etwa für die Sicherheit, die ein Kantonspolizist verantwortet oder die Sanität, die ein Arzt unter sich hat. Viele haben sich aber auch für ganz andere Aufgaben angemeldet, als sie beruflich machen – absichtlich, um «Neues zu lernen». Eine Antwort, die viele Helfende gegeben haben, als sie nach ihrer Motivation gefragt wurden, sich am KTF Wyland ehrenamtlich zu engagieren.

«Ich bin zum ersten Mal als Helferin an einem Turnfest dabei und konnte bereits viel mitnehmen», erzählt ein Mädchen, das die Kampfrichtenden mit Getränken und Snacks versorgt. Mit dem Leiterwagen ist sie unterwegs vom Verpflegungsstand zu den Wettkampfplätzen. Dies sei anstrengend, da diese teilweise sehr weit entfernt seien. «Aber es macht auch Spass und ich konnte tolle Leute kennenlernen.» Auch zwei andere junge Helferinnen, die privat in der Mädchenriege Dägerlen turnen, erzählen begeistert von ihren Aufgaben. Sie hätten während drei Stunden in ihren mobilen und tragbaren Verkaufsläden Früchteschalen und Getränke verkauft. «Es hat Spass gemacht, den Leuten unsere feinen Sachen anzubieten und mit ihnen zu sprechen.» So sehr, dass sie sich für eine weitere Helferschicht angemeldet haben – dieses Mal dann aber im Rechnungsbüro.

Dort, wo die Notenblätter der Turnenden von den Meldeläuferinnen und Meldeläuferin, dies sind in der Regel Kinder und Jugendliche der Jugend- und Mädchenriegen, abgeliefert und erfasst werden. Dabei gilt das Vieraugenprinzip, wie eine Helferin erklärt. «Wir arbeiten immer in achtstündigen Schichten.» Die ersten vier Stunden sei sie in der Ersterfassung tätig gewesen. Eine Arbeit, die zu zweit ausgeführt wird, um Fehler zu vermeiden. Anschliessend habe sie in die Qualitätssicherung gewechselt. Dort wird jeder und jede nochmals überprüft und geschaut, ob etwa auch das Geburtsdatum oder der Wohnort stimmen.

Sie ist eine erfahrene Turnfesthelferin, «ich war schon an zahlreichen Anlässen dabei und auch am KTF Wyland habe ich bisher bereits 80 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet.» Jedes Mal sei es wieder ein tolles Erlebnis mit vielen neuen Kontakten. Die Turnenden seien wie eine grosse Familie und es mache einfach Spass, mit ihnen zusammenzuarbeiten – auch wenn es manchmal streng sei.

Dasselbe sagt auch das OK-Mitglied, das für die Arena und die Infrastruktur für den Spitzensport zuständig ist. Nebst viel Vorarbeit mit Helfersuche für den Auf- und Abbau, Schichtpläne erstellen oder Turngeräte bereitstellen, ist er auch am KTF Wyland selbst fast rund um die Uhr vor Ort. «Wir schauen beispielsweise, dass die Materialien bereitstehen und bauen ab, auf und um.» Dies häufig in der Nacht. Er sagt, er habe schon an vielen tollen Turnfesten mitmachen dürfen, nun möchte er etwas zurückgeben. Dafür hat er gar Ferientage genommen. Aber auch er könne viel Schönes aus diesen Tagen mitnehmen und lerne stetig dazu.

Noch weiter gingen andere Helfende, die ganze Ferienwochen oder gar unbezahlte Urlaube fürs KTF Wyland genommen haben. «Ich habe sowieso eine viermonatige Auszeit vom Job geplant», sagt etwa eine Frau, die im Wipf’s Alpenblick tätig ist. Nun arbeite sie sechs Wochen davon fürs Zürcher Kantonalturnfest. Immer montags und freitags war sie im Vorfeld bei der Helferverpflegung im Lokal tätig. An den Festwochenenden selbst sei sie im Alpenblick überall dort, wo «Not am Mann oder der Frau sei». Etwa bei der Einarbeitung der Helfenden, die mit vier Stunden eher kurze Schichten und häufige Wechsel hätten.

Eindrücklich ist die Zahl der Freiwilligen übrigens in der event-concept.ch-Bar. Hinter der langen Theke arbeiten an den Abenden jeweils 42 Barkeeperinnen und Barkeeper gleichzeitig.